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Rodung beim Bahnhof in Stein (Leserbrief)

Von Franz Meier, Stein


Einige Steiner haben mich auf die radikale Abholzung an der Bahnhofstrasse aufmerksam gemacht.
Zwischen der Autobahn und der Bahnhofstrasse befand sich bisher ein kleiner Wald. Dieses ist nun ratzekahl abgeholzt worden – und ein riesiger Holzhaufen liegt jetzt zum Abtransport bereit. Das Holz wird dann vermutlich – sinnvollerweise – zu Holzpellets für Heizzwecke verarbeitet. Man soll heute ja umweltfreundlich heizen – ohne Öl und Gas, sagt man!
Es gibt da aber auch noch eine Kehrseite der Medaille: Immer deutlicher wird im Zusammenhang mit dem Umweltschutz, dem Artenschutz, und der Klimaveränderung auch darauf hingewiesen, wie wichtig selbst kleinere naturbelassene Flächen sind – gerade auch innerhalb des Siedlungsgebietes. Deshalb bemühen sich seit vielen Jahren einige selbstlose Steiner in Ihrer Freizeit mit viel Mühe, Schweiss und Liebe das Biotop am Bustelbach zu pflegen – und als Naherholungszone zu erhalten. Und im Zusammenhang mit dem Ausbau des Sisslerfelds zum Industriestandort, wurde viel Geld für Studien ausgegeben, um aufzuzeigen, wie eine Durchmischung mit Grünzonen die Auswirkungen der geplanten Industrie-Überbauungen vermindern können. Andererseits sind hier an der Bahnhofstrasse nun ein artenreicher Baumbestand und Heckensträucher – sogar noch entlang eines Bachs – radikal abgeholzt worden. Wer tut sowas?
Gewässer – gerade auch kleine Bäche – bieten zudem auch zahlreichen Tieren Lebensraum. Und dieser Lebensraum ist hier nun mutwillig zerstört worden. Zudem hilft dichter Bewuchs mit Bäumen und Gehölz entlang der Autobahn auch den Strassenlärm abzudämpfen. Bäume und Büsche helfen im Siedlungsgebiet zudem auch der Erwärmung, die durch die befestigten Strassen und Plätze im Siedlungsgebiet verursacht werden, entgegenzuwirken. Und nicht zuletzt: Der lauschige Sitzplatz am Bach hat auch einigen Steinern als schattiger Rückzugsort und zur Erholung gedient. Das alles ist nun sinnlos zerstört worden!
Und was sagt eigentlich der zuständige Förster zu dieser Rodung? Von Waldpflege kann da ja wohl nicht mehr gesprochen werden. Früher wurde hier mit Förster Landolt jeweils abgesprochen, welche Bäume zu fällen sind, um einen gesunden Baumbestand zu sichern. Deshalb die Frage: Ist diese Rodung mit dem heute zuständigen Förster Küng abgesprochen worden? Immerhin sind einige Aren Wald mit einem vielseitigen Baum- und Buschbestand radikal und vollständig abgeholzt und zerstört worden. Wird nun wieder aufgeforstet? Und was sagt der Gewässerschutzbeauftragte des Kantons dazu? Die Ufer von Gewässer stehen doch auch unter besonderem Schutz des Kantons, oder?