Von Werner Meier, Zeiningen
Die Replik von Andreas Burckhardt auf meine Lesermeinung kann ich nicht unbeantwortet lassen. Mein Leserbrief enthalte eine Mischung aus Halbwahrheiten, verzerrten Deutungen und emotionalen Appellen, die mit überprüfbaren Fakten oft nichts zu tun hätten. Diese Äusserungen grenzen an Beleidigungen.
Was sind Fakten und keine Halbwahrheiten? Wäre Herr Burckhardt das, was er mir unterstellt, ein Putin-Kenner, müsste er zugestehen, dass Putin aus verletztem Stolz diesen Krieg angezettelt hat. Daran ist hauptsächlich der Westen, namentlich die USA mitschuldig. Dies begann schon zu Gorbatschows Zeiten. Wenn meine Analyse aus verzerrten Deutungen bestehen soll, dann hätte er auch Äusserungen von namhaften Politkern hören sollen (z.B. Joschka Fischer). Immer mehr wird zugegeben, dass der Westen keine konkreten, ernstgemeinten Verhandlungen beantragt hat. Eine Bürgenstock-Friedensverhandlung ohne Russland durchzuführen war eine Schande, welche in der Schweiz nicht passieren dürfte. Meine verzerrten Deutungen könnten jedoch bald Realität werden. Und dann? Es stimmt nicht, dass die SPD, Grüne und andere mit Putin verhandeln wollten. Diese Versuche entsprachen dem kleinen Finger, nicht der Hand. Ausschliesslich die als Nazi verschriene AfD und BSW hätten es versucht. Aber diese durften Deutschland nicht vertreten.
Die UNO und die NATO dürften nicht eingreifen, aber alle dürfen Waffen liefern. In 24 Stunden wäre der Krieg beendet. So der Plagöri aus den USA. Wenn jetzt nicht blitzschnell ernsthafte Verhandlungen geführt werden, ist die Katastrophe da. Jeder weiss es jetzt. Militärische Abwehrmacht gleich null. Keine gemeinsame Strategie beim Mosaikbild Europa. Sind das emotionale Appelle, wenn aufgerufen wird, jegliche Möglichkeit für Verhandlungen zu suchen? Bürgenstock 2? Das sei Anekdotenrhetorik, wenn in der multiethnischen Ukraine Russen Russen bleiben wollen? Die scheinbar verzerrten Deutungen werden hoffentlich nicht Realität.