(dd) «We are the world» ertönt es seit Schulbeginn nach den Skiferien täglich zu Beginn der Morgenpause auf dem Schulhausplatz Sulz. Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen wollen damit ein Zeichen setzen gegen den Krieg in der Ukraine.
Man wollte es aber nicht damit bewenden lassen und organisierte einen Spendenanlass, um so auch aktiv einen Beitrag leisten zu können für die dringend benötigte Hilfe für die Flüchtlinge aus der Ukraine. Jenny Köhler, die zusammen mit Martina Huber die Sulzer Dritt- und Viertklässler unterrichtet, ergriff die Initiative und stiess bei ihrer Kollegin, aber auch bei allen übrigen Lehrpersonen auf offene Ohren. «Bereitwillig machten auch Elternforum und Schulleitung mit, insbesondere aber hatten wir auch die Eltern auf unserer Seite», meinte Jenny Köhler.
«We are the world»
Die Bevölkerung von Sulz wurde zu einem rund einstündigen Morgenanlass eingeladen, dessen Hauptzweck das Sammeln von Spenden war. Die Kinder erstellten handgeschriebene, mit Zeichnungen versehene Flyer, welche an die Haushaltungen verteilt wurden. Im Unterricht wurde gebastelt und gebacken. Insbesondere wurde aber mit den Kindern auch über den Krieg gesprochen. «Es war eindrücklich, wie sich die Schülerinnen und Schüler engagierten», meinte dazu Martina Huber. Es sei toll, was man an so einer kleinen Schule bewirken könne.
Mit einem grossartigen Besucheraufmarsch wurden die Kinder für ihren Einsatz belohnt. Nebst zahlreichen Müttern und ein paar Vä-tern, war insbesondere die Generation der Grosseltern bestens vertreten. Zu Beginn wurde unter Führung der Schülerinnen und Schüler gemeinsam «We are the world» gesungen. Danach wurde ein grosses, von Viertklässlern geschaffenes Bild versteigert.«Was ihr macht, gibt uns Hoffnung»
Schulleiter Philipp Grolimund meinte in seinen Begrüssungsworten: «Wir sind hier in Sicherheit. Dies ist nicht überall so. Die Menschen in der Ukraine haben Angst.» Er dankte den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrpersonen für ihr Engagement und die grosse Solidarität. «Was ihr hier macht, gibt uns Hoffnung. Wir leiden mit den betroffenen Menschen, können aber selber den Krieg nicht stoppen.»
Danach wurden an die Kinder 120 weisse Ballone verteilt, die von der Ballon-Müller AG, Herznach, für die Aktion gespendet worden waren. An jedem dieser Ballone hing ein Zettel mit dem Friedenswunsch einer Schülerin oder eines Schülers. «Jeder Ballon ist ein Funke Hoffnung, dass der Krieg bald zu Ende geht», kommentierte Grolimund den Start. Noch einmal ertönte «We are the world», dann zogen die Ballone hinauf in den wolkenlosen, blauen, windstillen Winterhimmel. Die weissen Ballone wurden zu kleinen Punkten und in der herrschenden Stille hofften wohl alle, dass irgendwo dort oben die Bitte um den Frieden erhört werde.
Abschliessend gab es reges Treiben an den von den Schülerinnen und Schülern aufgebauten Ständen. Der Spendentopf wurde rege benützt, so dass letztlich der stolze Betrag von 2440 Franken zusammenkam. Das Geld wird der Caritas zugunsten der Ukraine-Flüchtlinge übergeben.