(ghi) Die Bözer Reb- und Weinfreunde verstanden sich nie als reinen Männerklub. Weinbäuerinnen und Weinliebhaberinnen bildeten von Beginn an ein starkes Rückgrat im Verein. Jetzt hat mit Lisa Broder aus Bözen erstmals eine Frau das Zepter des hundert Mitglieder umfassenden Vereins übernommen.
Sie löst damit Peter Büchli, Weinbauer aus Effingen, ab. Sie habe grosse Freude am Wein, «denn Wein ist ein tolles Produkt», sagte die neue Präsidentin und versprühte Begeisterung für das hochwertige Produkt aus der Region.
Im Jahresbericht bezeichnete Präsident Peter Büchli aus Sicht der Landwirtschaft 2024 als «schwieriges Jahr». Die Wetterkapriolen mit viel Regen setzten nicht nur den Rebbauern zu. Der Rebumgang litt ebenfalls unter der Nässe, sodass der Anlass im Trockenen, in der Kelterei Heuberger, abgehalten wurde. Die Vereinsreise führte bei schönem Wetter in die Weinregion im deutschen Kaiserstuhl-Gebiet.
Rebbauer Reto Pfister brachte das Weinjahr 2024 auf den Punkt: «Klein, aber fein». Nach dem frühen Austrieb der Reben folgte Nässe mit Mehltau-Infektion. Der schöne und heisse August machte einiges gut, sodass schliesslich mengenmässig zwar ein unterdurchschnittliches Weinjahr, jedoch eine hohe Qualität resultierte.
Die Vereinsfinanzen mit einem Bestand von rund 5000 Franken verlangen eine gewisse Ausgabendisziplin, die bereits in die Wege geleitet wurde, wie der Präsident schilderte. Aufgrund der Massnahmen wird 2025 wie schon im Jahr 2024 mit einem kleinen Verlust gerechnet.
Weine in der obersten Klasse
Von der hohen Qualität der Weine im oberen Fricktal konnten sich die Versammlungsteilnehmer an der Weindegustation überzeugen. Die beeindruckende, ja hervorragende Qualität, wurde auch auf nationaler Ebene bestätigt. So ging der Pinot Noir von Peter Büchli am Grand Prix du Vin Suisse 2024 als Sieger hervor – eine eindrückliche Leistung konsequenter Arbeit im Rebberg und in der Kelterei. Die Versammlung ehrte den Erfolg von Peter Büchli nicht nur mit Applaus, sondern gleich auch mit der Ehrenmigliedschaft.