Das diesjährige Gemeindeseminar des Fricktal Regio Planungsverbands befasst sich mit zwei Themen, die in der Region aktuell hohe Priorität haben: Verkehr und Bildung. An zwei Tagen vom Mittwoch, 22. Januar, bis Donnerstag, 23. Januar, sind politische Vertreter der Fricktaler Gemeinden eingeladen, sich im Pfarreizentrum Rampart in Frick über neue Entwicklungen und mögliche Strategien zu informieren.
PETER SCHÜTZ
Das Fricktaler Gemeindeseminar soll den Gästen praxisnahes Wissen von kompetenten Referentinnen und Referenten vermitteln. Es soll als Plattform zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch dienen und die Teilnehmer mit Behördenmitgliedern und Fachleuten zusammenbringen. Die Kurse richten sich an Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, Verwaltungsangestellte, Kommissionsmitglieder und weitere Fachstellen und -personen im Fricktal.
Theorie und Erfahrungsaustausch
Der erste Kurs am Mittwoch steht unter dem Motto «Gestaltung der Mobilität in Gemeinden», der zweite Kurs tags darauf ist mit «Bildung» überschrieben. An den beiden Tagen werden rund 20 Referentinnen und Referenten erwartet. Die Organisation des Anlasses erfolgt durch die Geschäftsstelle des Planungsverbandes, bestehend aus deren Leiterin Judith Arpagaus sowie Sandra Eckhardt. Die Leitung und Moderation der nicht öffentlichen Veranstaltung hat Françoise Moser, seit November 2023 Präsidentin des Fricktal Regio Planungsverbands. «Es ist ein Bildungsseminar, bestehend aus Theorie und Erfahrungsaustausch», beschreibt sie den Kern des Anlasses. Ziel sei es, dass die Seminarteilnehmer die gewonnenen Erkenntnisse in die eigenen Gemeinden mitnehmen und dort nach Möglichkeit umsetzen.
Mobilitätsstrategie erarbeitet
Insbesondere die Verkehrsentwicklung brennt den Fricktaler Gemeinden unter den Nägeln. Diese haben in den vergangenen drei Jahren eine Mobilitätsstrategie erarbeitet, im November 2024 wurde sie von den Abgeordneten des Fricktal Regio Planungsverbandes verabschiedet. Nun also ein Update, das anhand von Praxisbeispielen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Ihnen liegen folgende Fragen zugrunde: Wie kann die Mobilität in der Gemeinde proaktiv und nachhaltig gestaltet werden? Was bedeutet der Wandel für die Mobilität in der Gemeinde? Wie kann dieser in der Gemeinde als Chance genutzt werden? Und wie können unterschiedliche Ansprüche an Raum und Verkehr aufeinander abgestimmt werden? Den Auftakt macht Andreas Walker (weiterdenken.ch) mit einem Referat, der über das Bekannte hinausgeht: «Wir werden es erleben – Früherkennung von Verkehrstrends, die morgen auf uns zukommen und auf die wir uns heute schon vorbereiten können.»
Konkret wird es im Referat von Carlo Degelo, Leiter der Abteilung Verkehr beim Kanton Aargau. Er geht der Frage «Mobilität neu denken – geht das?» nach. Die Mobilitätsstrategie stellt Gunthard Niederbäumer, Vorstand Fricktal Regio, vor, danach kommt der Fussverkehr als Basis der Mobilität, dargestellt von Katrin Schönenberger (Leiter Sektion Verkehrsplanung Kanton Aargau) zur Sprache.
Strassen gehören nicht nur dem motorisierten Verkehr
«Strassen haben eine Mehrfachnutzung», ist Françoise Moser überzeugt. Bedeutet also, dass sie nicht nur dem motorisierten Verkehr gehören. «Lebensraum Strasse» lautet denn auch das Referat von Landschaftsarchitekt und Stadtentwickler Daniel Baur. Das Erhaltungsmanagement Ortsdurchfahrten stellen schliesslich Marc Stutz, Abteilung Tiefbau Kanton Aargau, sowie Stephan Gemmet, Gemeindepräsident Herznach-Ueken, vor.
Verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche
Der zweite Kurs «Bildung» befasst sich unter anderem mit Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen, dargestellt von Pierre-Carl-Link von der internationalen Hochschule für Heilpädagogik. Digitale Lebenswelten an Schulen ist das Thema von Benjamin Hanimann, die Schulführung in den Gemeinden, deren Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume, beleuchtet Roland Fischer. Katrin Brupbacher, Gründungsrektorin der Kantonsschule Stein, gibt einen Einblick in den Stand der Aufbauarbeiten der Kanti.
Beide Kurstage werden jeweils mit einer Expertenrunde abgeschlossen. Interessierte haben die Möglichkeit, im Anschluss an die Veranstaltung die Referate abzurufen auf www.fricktal.ch