Sie sind leiser, leichter und umweltfreundlicher als ihre Vorgänger: die zwei neuen Leicht-Motorflugzeuge des Typs Bristell B23 Turbo der Motorfluggruppe Fricktal und der Segelfluggruppe Basel Fricktal. An den «Airlebnistagen» am 24. und 25. Mai auf dem Flugplatz Schupfart wurden sie zu Ehren der Nachbardörfer «Schupfart» und «Wegenstetten» getauft.
PETER SCHÜTZ
Die kleine Zeremonie am Samstag stiess auf reges Interesse. Die beiden «Neuen» konnten aus der Nähe betrachtet werden. Mit dabei waren auch politische Vertreter aus den Nachbargemeinden: Gemeindeammann René Heiz aus Schupfart sowie die Gemeinderäte Reto Schreiber und Giovanni Califano aus Wegenstetten. Die Moderation übernahm Michael Frauchiger aus der Gemeinde Böztal, weil Simon Wirsching, Präsident der am Flugplatz Schupfart ansässigen Motorfluggruppe Fricktal (MFGF), verhindert war. Im Vorfeld der Taufe hatte Wirsching mitgeteilt, dass in den vergangenen Monaten die beiden am Flugplatz ansässigen Fluggruppen – nebst der MFGF ist es die Segelfluggruppe Basel-Fricktal (SGBF) – etwa eine Million Schweizer Franken in die Teilerneuerung ihrer Flugzeugflotte investiert haben.
«Das Fricktal fliegt jetzt flüsterleise»
Die Motorfluggruppe hat ein hochmodernes Schul- und Reiseflugzeug in weinroter Farbe beschafft, welches ein älteres aus der bestehenden Flotte ersetzt. Es wurde auf den Namen «Wegenstetten» getauft. Dieses neue Flugzeug ist wesentlich leiser und steigt nach dem Start steiler, was die Geräuschemissionen zusätzlich verringert, berichtete Simon Wirsching. Passend dazu bewarb die MFGF die «Airlebnistage» auf dem Flugplatz mit dem Slogan «Das Fricktal fliegt jetzt flüsterleise».
Die Segelfluggruppe konnte ein neues, auch deutlich leiseres und ökonomischeres Schleppflugzeug in eigelber Farbe beschaffen, welches ebenfalls das bisherige ersetzt. Es wurde auf den Namen «Schupfart» getauft. Mit diesem neuen Flieger können die Segelflugzeuge eben «flüsterleise» auf ihre Anfangsflughöhe gebracht werden. Zudem wurden zwei Segelflugzeuge gekauft, die auf ein Schleppflugzeug verzichten können und den Start und ersten Steigflug stattdessen mit einem Elektromotor bewältigen.
«Wenig Konfliktpotenzial»
Schupfarts Gemeindeammann René Heiz sprach an der Flugzeugtaufe von einem «sehr guten Austausch» zwischen Gemeinde und Flugplatzbetreiber. Schupfart ohne Flugplatz gebe es nicht, sagte er, umgekehrt gebe es den Flugplatz ohne Schupfart nicht. René Heiz sagte: «Man spürt den Willen, leiser zu werden, die Bemühungen sind da.» Reto Schreiber aus Wegenstetten hielt fest: «Wir haben sehr wenig Konfliktpotenzial. Und wenn, gibt es konstruktive Lösungen.» Nach der Flugzeugtaufe im Rahmen der «Airlebnistage» hatten die Gäste am Wochenende die Möglichkeit, einen Rundflug in einem der Motorflugzeuge zu «airleben» oder das Flugzeug auf einem Schnupperflug mit Fluglehrer selbst zu steuern.
Worauf Simon Wirsching vor der Veranstaltung auch hinwies: Der Regionalverband Fricktal des Aero-Clubs der Schweiz, kurz AeCS RV Fricktal Verband, welcher die Flugplatzinfrastruktur betreibt, hat in eine grosse Solaranlage auf den Hangardächern investiert und stellt diesen Strom unter anderem den Gästen kostengünstig an zwei neuen Elektro-Autoladesäulen zur Verfügung.