(pd) Gestern Dienstag fand die zehnte Nikotintagung der Barmelweid statt – dieses Jahr als Jubiläumstagung mit hochkarätigen Präsentationen nationaler und internationaler Referentinnen und Referenten zum Motto «Erkenntnisse und Visionen».
Die diesjährige Nikotintagung der Barmelweid – mit dem Motto «Erkenntnisse und Visionen» – fand als 10-Jahre-Jubiläumsausgabe statt. Hochkarätige Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland präsentierten das neueste Wissen im Bereich der Nikotinberatung und Tabakentwöhnung.
«Seit der ersten Tagung 2006, damals mit dem Motto ‹Rauchfreies Spital›, hat sich enorm viel im Bereich der Tabakprävention im Gesundheitswesen getan, sowohl gesetzliche Rahmenbedingungen als auch Verhaltensweisen», sagt Susann Koalick, Leiterin der Nikotinberatung auf der Barmelweid und Präsidentin des Forum Tabakprävention in Gesundheitsinstitutionen Schweiz (FTGS). Die Vernetzung der Gesundheitsinstitutionen und damit auch die stärkere Integration der Tabakprävention seien mit den in den letzten Jahrzehnten gewonnenen Erkenntnissen und dem nun vorhandenen Wissen heutzutage einfach und sehr erfolgreich umsetzbar.
Hochkarätige Fachvorträge und Diskussionen zum Jubiläum
Die Jubiläumsausgabe der Nikotintagung auf der Barmelweid wartete mit hochkarätigen Fachbeiträgen und Diskussionen auf: Prim. Dr. med. Philipp Kloimstein beispielsweise, Chefarzt der österreichischen Stiftung Maria Ebene, beleuchtete in seiner Präsentation mit dem Titel «Rauchen im Wandel der Zeit – den psychischen Grundbedürfnissen auf der Spur» die Besonderheiten des Rauchens bei Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Die dänische Professorin Charlotta Pisinger diskutierte in ihrem Vortrag «Ist der Einsatz von E-Zigaretten eine wirksame Methode zur Rauchentwöhnung?» die Wirksamkeit von E-Zigaretten als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung. Und PD Dr. med. Thilo Burkard, stellvertretender Chefarzt der Medizinischen Poliklinik des Universitätsspitals Basel, gab einen Überblick über die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Cytisin in der Tabakentwöhnung.
Nationale Programme und internationale Perspektiven
Weiterhin wurden an der Tagung erfolgreiche nationale und internationale Programme vorgestellt, wie beispielsweise das spitalbasierte Programm des Forum Tabakprävention in Gesundheitsinstitutionen Schweiz (FTGS) zur Stärkung der Nikotinabstinenz bei Wöchnerinnen am Beispiel des Kantonsspital Aarau und das österreichische Programm «Rauchfrei in 20 Tagen» aus der Gesundheitseinrichtung Josefhof Graz.
Des Weiteren wurden an der Tagung internationale Erfahrungen und Fortschritte im Bereich der Tabakprävention diskutiert. Martina Blake und Edward Murphy vom irischen HSE Tobacco Free Ireland Programme berichteten über die Fortschritte bei der Bereitstellung von Tabakentwöhnungsdiensten und Initiativen im irischen Gesundheitswesen. Michèle Ricard aus Kanada gab einen Einblick in die historische Entwicklung des Tabakkonsums in Kanada und Québec sowie die aktuelle Situation der Tabakprävention in den Kliniken CHU de Québec-Université Laval.
Zertifizierungen und erfolgreiche Rauchfrei-Signaletik
Kathrin Reinli, Leiterin Prävention der Solothurner Spitäler soH, und die beiden Rauchstoppberaterinnen Sanja Schrag vom Kantonsspital Olten und Angela De Nardis vom Bürgerspital Solothurn sprachen über den Weg zur erfolgreichen Erlangung des GNTH/FTGS Silber-Zertifikats im November 2023.
Barmelweid-CEO Serge Reichlin präsentierte in seiner Rede einen neuen Film zur zeitgemässen Rauchfrei-Signaletik des FTGS, an dem die Barmelweid als Pilotklinik massgeblich beteiligt war. Der Film lieferte wertvolle Informationen zur Entstehungsgeschichte und Aussagen zur Umsetzung.
Die Nikotintagung war eine für Fachpersonen sehr bedeutsame Weiterbildung, die umfassende Informationen und neue Erkenntnisse für die Teilnehmenden lieferte. Ein grosser Dank gilt den Referentinnen und Referenten für ihre wertvollen Beiträge – und natürlich freuen wir uns auch in Zukunft über hochkarätige Veranstaltungen in diesem Themenbereich.
Die Nikotintagung der Barmelweid findet alle zwei Jahre statt und bietet nationalen und internationalen Fachpersonen die Möglichkeit, aktuelle Fragestellungen rund um die Tabakprävention und die Behandlung der Tabakabhängigkeit zu diskutieren und sich neues Wissen anzueignen. Im Fokus steht dabei jedes Jahr ein anderes Motto.
