(ba) Warum es einen Auftrag zur Qualitätssicherung im Bildungswesen in der aargauischen Verfassung brauche, habe sich diese Woche im Grossen Rat gleich doppelt gezeigt, schreibt Bildung Aargau in einer Medienmitteilung:
«Zuerst verlangte ein Antrag, dass die Erhöhung der sogenannten Zusatzkomponente 1 im Rahmen der Budgetdebatte gestrichen werden soll. Die Zusatzkomponenten 1 erlaubt es Gemeinden, die beispielsweise viele fremdsprachige Kinder haben, zusätzliche Lektionen wie Deutsch als Zweitsprache zu finanzieren. Sparmassnahmen in diesem Bereich schädigen die Qualität unserer Volksschule. Mittelfristig spüren dies auch Lehrbetriebe.
Trotz eindeutiger Fakten brauchte es einiges an Überzeugungsarbeit, um im Grossen Rat eine Mehrheit gegen diesen Kürzungsantrag zu finden. Anschliessend wurde der Vorschlag vom Grossen Rat abgelehnt, einen Entwicklungsschwerpunkt in den
Aargauer Finanzplan aufzunehmen, der Entlastungen von Lehrpersonen wollte.
Entlastungen im Lehrberuf bewirken, dass Lehrpersonen wieder in grösseren Pensen arbeiten, und sich wieder stärker auf die Unterrichtsarbeit mit den Kindern konzentrieren können. Zusätzlich würden weniger Lehrpersonen die Volksschule vorzeitig verlassen.
Entlastungen von Lehrpersonen steigern die Qualität und sind deshalb Kernforderungen des Initiativkomitees. Die beiden Beispiele zeigen, dass die bestehenden Rechtsgrundlagen zum Thema Qualität in unserem Bildungswesen auf Stufe Kantonsgesetzte und Bundesverfassung nicht reichen. Es braucht einen klaren Verfassungsauftrag, dass die Aargauer Politik Qualität im Bildungswesen immer mitdenken und mitberücksichtigen muss. Ohne einen solchen Auftrag, wird Qualität in unserem Bildungswesen immer ein Spielball kurzfristiger politischer Befindlichkeiten und «Grosswetterlagen» bleiben.
Mit einem Ja zur Volksinitiative «Bildungsqualität sichern – Jetzt!» am kommenden 14: Juni 2026 hat das Aargauer Stimmvolk die Möglichkeit, der Politik diesen Verfassungsauftrag zu erteilen.»
