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 TeilnehmerInnen in der Sonderausstellung im Naturama Aarau, Bereich «Schule macht Klima». Foto: © HRK
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Cool down am Hochrhein: Wie Gemeinden gemeinsam dem Klimawandel trotzen

(hrk) Wie können Städte und Gemeinden fit für den Klimawandel werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der grenzüberschreitenden Informations- und Dialogveranstaltung «Cool down – wie sich Gemeinden dem Klima anpassen». Eingeladen hatte die Hochrheinkommission gemeinsam mit dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau und dem Museum Naturama.

Die Veranstaltung lockte Politikerinnen und Politiker, Fachleute, Mitglieder der Hochrheinkommission und interessierte Bürgerinnen und Bürger nach Aarau – und bot spannende Einblicke in aktuelle Projekte und Strategien zur Klimaanpassung.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit für mehr Klimaresilienz
Den Auftakt bildete ein Rundgang durch die Sonderausstellung «Cool down Aargau», die noch bis zum 6. September 2026 im Naturama zu sehen ist. Die Ausstellung macht Klimaanpassung erlebbar: Asphalt aufbrechen, Bäume pflanzen, Wasser speichern – interaktive Stationen und kreative Projekte von Schulklassen zeigen, wie Gemeinden aktiv werden können.
Regierungsrat Stephan Attiger, Vorsteher des Departement BVU und Vorstandsmitglied der Hochrheinkommission, begrüsste die Gäste und betonte: «Der Klimawandel macht nicht an einer Landesgrenze halt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns dieser grossen Herausforderung in der gesamten Region Hochrhein gemeinsam und grenzüberschreitend stellen.»
Ziel der Veranstaltung war es, Wissen zu teilen, neue Impulse für grenzüberschreitende Projekte zu setzen und den Austausch zwischen Deutschland und der Schweiz zu stärken. Mario Bauer, Leiter des Interreg-Programms Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein (ABH), stellte das EU-Förderprogramm vor, das grenzüberschreitende Projekte im Bereich Umwelt und Klima unterstützt.

Von der Strategie zur Umsetzung: Best Practice und Visionen
Im Zentrum des Abends standen konkrete Beispiele aus der Praxis. Nana von Felten, Projektleiterin Fachstelle Klima beim BVU, erläuterte die Klimastrategie des Kantons Aargau: «Wichtiger Teil der Arbeit ist es, die verschiedenen Stakeholder ins Boot zu bekommen, zu motivieren, sowie Chancen und Nutzen von Klimamassnahmen aufzuzeigen und auch zu vermitteln, dass solche Klima-Projekte richtig Spass machen, und Türen öffnen für Neues.»
Auch Inga Nietz, Stabsstellenleitung Klimaschutz im Landratsamt Lörrach, unterstrich die Dringlichkeit: «Der Klimawandel ist auch im Landkreis Lörrach längst Realität – mit spürbaren Auswirkungen vor allem auf unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Unser Ziel ist es, die lebenswerte Region zwischen Rhein und Schwarzwald auch für kommende Generationen zu bewahren. Klimaanpassung bedeutet für uns, vorausschauend zu handeln, natürliche Ressourcen zu schützen und unsere Gemeinden widerstandsfähig zu machen.»
Thomas Baumann, Vizegemeindepräsident und Grossrat Kanton Aargau, präsentierte die Umgestaltung des Güterbahnhofs Suhr zum Treffpunkt als Best Practice. Martina Siegrist vom Naturama stellte die erfolgreichen «Klimaoasen»-Baumpflanzaktionen vor, die bereits grenzüberschreitend umgesetzt wurden. Den Abschluss bildete das Projekt «klimaangepasste Schulgelände für die Hochrheinregion», vorgestellt von Josua Steffan von der Energieagentur Südwest: «Klimaanpassung darf kein Nischenthema bleiben – sie muss im Alltag sichtbar und erlebbar werden, besonders dort, wo junge Menschen lernen. Dieses Projekt bringt Schulen aus der Hochrheinregion zusammen, um gemeinsam grüne Lernräume zu schaffen. So wird Klimavorsorge Teil des Mainstreams – konkret, partizipativ und grenzüberschreitend.»

Fazit: Klimaanpassung gemeinsam gestalten
Die Veranstaltung zeigte, wie wichtig der Austausch und die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg sind, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Klimaanpassung wird dort erfolgreich, wo sie konkret, kreativ und gemeinsam angegangen wird – vom Schulhof bis zum Stadtquartier. Die vorgestellten Projekte machen Mut und zeigen, wie aus Ideen gelebte Praxis wird. Der Hochrhein kann so zum Vorbild für andere Regionen werden, die Zukunft aktiv zu gestalten – und dabei neue Wege der Zusammenarbeit zu gehen.

Die Hochrheinkommission
Die Hochrheinkommission (HRK) ist eine partnerschaftliche Einrichtung zur Pflege der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Hochrhein. Partner der HRK sind die Kantone Aargau und Schaffhausen, das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut, der Regionalverband Hochrhein-Bodensee und die Planungsverbände Fricktal Regio und Zurzibiet.

Bild: TeilnehmerInnen in der Sonderausstellung im Naturama Aarau, Bereich «Schule macht Klima». Foto: © HRK