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Klingnauer Stausee: Massnahmen zum Schutz und Erhalt des Seecharakters

(pd) Das Projekt «Stausee Klingnau – Massnahmen zum Schutz und Erhalt des Seecharakters» wird von heute Montag, 15. April, bis am 17. Mai öffentlich aufgelegt. Dieser erste Massnahmenschritt leistet einen Beitrag zur Verlangsamung der Verlandung des Stausees und schafft neue Flachwasserzonen.

Nach der Umsetzung soll ein mehrjähriges Monitoring aufzeigen, wie sich dieser Eingriff tatsächlich auf den Verlandungsprozess und das Lebensraumsystem im Stausee auswirkt. Daraus abgeleitet werden weitere Massnahmen zur Erhaltung der wertvollen Lebensräume in den Flachwasserzonen umgesetzt.
Mit dem Bau des Kraftwerks Klingnau von 1929 bis 1935 entstand im Staubereich der Wehranlage der Klingnauer Stausee, da durch den Aufstau der linke Teilbereich hinter den Dämmen der Aarekorrektion von 1904 geflutet wurde. Mit dem Aufstau begann auch die Verlandung der linken Seebucht, die bis heute andauert. Die offenen Flachwasserzonen beheimaten nationale wie internationale Schutzgebiete und sind aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes ein ausserordentlich bedeutender Gewässerabschnitt sowie ein beliebter Naherholungsraum für die Bevölkerung.

Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz und den Erhalt des Klingnauer Stausees und der dort vorhandenen bedeutenden (Vogel-)Schutzgebiete ein. Ein Baustein dieser Bemühungen bildete das am 14. Dezember 2016 genehmigte Projekt "Klingnauer Stausee – Reaktivierung Seitenarm". Dagegen wurde eine Beschwerde eingereicht, welche das Verwaltungsgericht am 24. August 2020 gutgeheissen hat. Die Beschwerde richtete sich nicht grundsätzlich gegen das Projekt, sondern wollte erreichen, dass die mit einem Saugbagger entnommenen Sedimente vollständig in einer Deponie entsorgt werden. Der Regierungsrat beschloss daraufhin, ein Projekt mit der vollständigen Entsorgung der Sedimente in einer Deponie auszuarbeiten. Die Projektüberarbeitung zeigte, dass sich die Kosten eines solchen Projekts mehr als verdoppeln. Das Sommerhochwasser 2021 trug danach zusätzlich erhebliche Sedimentmengen in den Stausee ein, wodurch die Projektkosten weiter gestiegen wären. Der Nutzen würde nicht im Verhältnis zu diesen Kosten stehen, weshalb das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts zu verbessern war.

Mit neuem Projekt Kosten-Nutzen-Verhältnis deutlich verbessert
Bei gleichbleibenden Zielsetzungen und Verpflichtungen wurde daher nach einer alternativen Herangehensweise zur Umsetzung geeigneter Massnahmen gesucht und als Projekt ausgearbeitet. Mit dem vorliegenden, gestaffelten Projektaufbau werden die gegebenen Verpflichtungen und Zielsetzungen erfüllt, wobei das Kosten-Nutzen-Verhältnis deutlich verbessert und die Risiken minimiert werden. Damit wird sichergestellt, dass wirksame Massnahmen umgesetzt werden und die vorhandenen Mittel maximal effizient, zielführend und nachhaltig eingesetzt werden.
Das Projekt "Stausee Klingnau – Massnahmen zum Schutz und Erhalt des Seecharakters" bildet die erste Etappe der Massnahmenumsetzung (Projektkosten etwa 2,5 Millionen Franken). Das Projektdossier sieht grundsätzlich vor, den Eintrag von Sedimenten mittels Dammkonstruktionen zu unterbinden und somit die Verlandung wesentlich zu verlangsamen, um Ausbaggerungen nachhaltiger zu machen. Es soll zudem an vier Stellen Sediment auf eine Tiefe von 0,5 Metern ausgebaggert oder abgesaugt werden, um Flachwasserzonen zu schaffen. Die entnommenen Sedimente werden dabei vollumfänglich entsorgt oder verwertet werden. Nach Umsetzung der Massnahmen wird mit einem Monitoring die weitere Verlandung und Entwicklung während etwa vier Jahren beobachtet.
Wenn die erwartete Wirkung der initialen Massnahmen im Monitoring nachgewiesen werden kann, soll mit dem restlichen Budget (etwa 40 bis 50 Prozent der Kreditsumme) weitere Massnahmen umgesetzt werden, vorzugsweise das Ausbaggern oder Absaugen weiterer Sedimente im linken Seebereich zur Erhaltung und der Wiederherstellung von Flachwasserzonen

Öffentliche Auflage vom 15. April bis 17. Mai 
Die Auflage zum oben beschriebenen Projekt "Stausee Klingnau – Massnahmen zum Schutz und Erhalt des Seecharakters" dauert von heute Montag, 15. April, bis am 17. Mai. Die entsprechenden Dokumente können bei den betroffenen Gemeinden Böttstein und Leuggern sowie beim BVU, Entfelderstrasse 22, Aarau, eingesehen werden. Die Ausführung der Arbeiten im Stauseebereich ist ausserhalb der Schonzeiten, von August bis Oktober, möglich. Anvisiert wird eine Ausführung im Jahr 2025.

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