NLB: TV Möhlin – Handball Emmen 36:34
(chs) Nach der Sonntagspartie gegen Emmen hiess es erstmals durchatmen, denn das Spiel bot beste Unterhaltung ab der ersten Spielminute! Der TV Möhlin holte sich mit einem überzeugenden Auftritt, einer totalen Willensleistung zwei wichtige Punkte, gewinnt 36:34 (21:19).
Nur drei Tage lagen zwischen dem verlorenen Auswärtsspiel in Horgen und dem Sieg im Heimspiel. Und es fehlte, verletzungsbedingt, Möhlins Topscorer Lucas Grandi. Nicht optimale Vorzeichen also gegen einen starken und technisch gut ausgebildeten Gegner wie Emmen. Aber die Mannschaft von Zoltan Majeri kämpfte von der ersten Minute an und legte den Fokus auf Auslösungen, Passqualität und die nötigen Treffer. Der Rückraum reagierte durch Tore von Justin Larouche und Jan Waldmeier und wieder Larouche zum 3:2 in der dritten Spielminute. Auch Jonathan Ulmer und Stian Grimsrud zogen nach und als erneut Waldmeier einen perfekten Flügelwurf im Tor versenkte, wurde Emmens Trainer früh zum ersten Timeout gezwungen (6:3, 6.). Mit perfekten Abschlüssen, zuletzt vom erfahrenen Kreisläufer Filip Gavranovic lieferte auch der Gegner in wenigen Minuten ab. Aber das Heimteam blieb cool, Larouche versenkte den nächsten Ball mit viel Power zum 11:9 (14.). Bemerkenswert auch der Treffer von Waldmeier, der unter viel Bedrängnis zum 13:11 ablieferte. Aber kleine Fehler auf Seiten des Heimteams nutzten die Gäste gnadenlos und glichen wieder aus und übernahmen die Führung. Emmen legte weiter vor und enteilte mit einem Vier-Tore-Vorsprung, brauchte dafür knappe zwei Minuten. Und ausgerechnet der zuvor glücklose Xavier Franceschi verkürzte danach, Grimsrud folgte und Robin Santeler, der für Blumer kam, hielt gegen Joel Herbst (15:17, 23.) und danach auch gegen Lou Dürger und Remy Weingartner (18:18). Bis zum Pausenpfiff blieb es spannend mit viel Tempohandball und sich zuarbeitenden Abwehrreihen und Möhlin erkämpfte sich eine kleine Pausen-Führung.
Der Puls war kaum im grünen Bereich, ging es weiter, mit schnellen Treffern auf beiden Seiten, aber auch Fehlern und Paraden. Der TVM konnte sich maximal bis mit drei Treffern absetzen (26:23, 40.), aber nicht lange, ein Doppelschlag der Gäste und wieder waren sie in Reichweite. Linus Fässler, der für Larouche kam, erzielte den nächsten ganz wichtigen Treffer und im Gegenzug sorgte Emmens Rückraum wieder für Ungemach. Es kam noch schlimmer, denn Möhlin kassierte kurz nacheinander eine Zeitstrafe und den Siebenmeter verwandelte Janik Zerweck zum 27:27. Aber das Heimteam beeindruckte in dieser Phase mit Jonathan Ulmers nächstem Tor. Beim 29:28 nahmen die Gäste die Auszeit (49.). Es ging hektisch weiter, mit vielen Unterbrüchen, Wischpausen und umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen, zuletzt gegen Mitch Giezeman, welche die nervenaufreibende Partie zusätzlich aufheizten. Die Halle war vollends da, wie man das Steinli eben kennt. Und es ging in die Crunchtime: Parade Santeler gegen Rohr, Justin Larouche macht das 32:29, Ulmer das 33:29 (55.). Der Fricktaler Rückraum verdiente Bestnoten, aber Emmen lag immer im Nacken und korrigierte noch in der 59. Minute zum Anschlusstreffer. Zuvor war Franceschi vom Flügel gescheitert und auch danach blieb er glücklos, erst Jan Waldmeiers vollendeter Wurf zum 36:34, Sekunden vor Schluss, sicherte den Sieg. Der Jubel in der Halle war grenzenlos.
Die Teamleistung, wie jeder gekämpft hat und die Endkonsequenz, wie jeder ins Tempo gegangen ist, waren stark. Dabei überragte ein Spieler besonders: Jonathan Ulmer, als Spielmacher und als zuverlässiger Siebenmeterschütze, zudem traf der etatmässige Aussenspieler sieben Mal vom Feld.
Möhlin mit: Santeler (11/31, 36%), Blumer (1/15, 7%); Ceppi, Ulmer (11), Meier, Mahrer, Fässler (1), Franceschi (2), Giezeman (2), Grimsrud (7), Schweizer, Waldmeier (5), Larouche (8).