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Rücksichtnahme? Vernunft? Fehlanzeige! (Leserbrief)

Von Fritz Käser, Stein

 Ich weiss nicht, wie es Ihnen in der Silvesternacht ergangen ist. Haben die Böller, Raketen und der Schwefelgeruch bei Ihnen auch Endorphine – also Glücksgefühle oder gar Euphorie – freigesetzt, wie dies von einer Feuerwerk-Anhängerin letzthin in einem Zeitungsbeitrag beschrieben wurde? Oder zählten Sie zu jenen, die Gegenteiliges verspürt haben, nämlich Ärger über die anhaltende Knallerei mitten in Wohnquartieren und die fehlende Rücksichtnahme auf Menschen, Tiere und Umwelt?
Mir persönlich schien, als sei in Stein noch nie so ausufernd Feuerwerk gezündet worden wie in dieser Silvesternacht. Einer der Hotspots war die Einfahrt zur Unterfeldstrasse. Der Horror für jene Tierhalter, deren Vierbeiner auf Feuerwerk panisch reagieren, begann aber schon früher. Kaum war Weihnachten vorbei, wurden die ersten Böller gezündet. Für die Tiere in der freien Natur muss der Stress über diese Tage besonders krass gewesen sein.
Durch das Abfeuern von Feuerwerk werden grosse Mengen von Feinstaub freigesetzt, was bestimmt nicht zum Wohle von Mensch und Tier beiträgt.
Wer mitten in Quartieren mit Mehrfamilienhäusern Raketen zündet, wie in Stein an Silvester gang und gäbe, scheint sich entweder der Gefahren nicht bewusst zu sein, die von dieser Art von Feuerwerk ausgeht. Oder er handelt grob fahrlässig. Es sei an den Brand in Münchwilen von 2013 erinnert, als in der Nacht auf Neujahr ein Feuerwerkkörper die Fassade von zwei neuen Mehrfamilienhäusern in Brand setzte. Fünf Wohnungen waren unbewohnbar. Der Sachschaden betrug über eine halbe Million Franken. Aktuellster Schadenfall: In Laufenburg verwüstete kurz nach Jahresbeginn 2025 ein Brand eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Der Sachschaden ist auch hier gross. Mutmassliche Brandursache: In der Nähe abgefeuertes Feuerwerk!
Als das lärmige, bunte Spektakel in Stein dann endlich vorbei war, trat eine Equipe des Bauamtes in Aktion. Diese sammelte während fünf Stunden eine Rekordmenge an Abfall und verkohlten Müll ein – gebührenfrei selbstverständlich. Ich finde, Patrick Schafroth und Thomas Kaufmann hätten einen angenehmeren Neujahrsmorgen verdient gehabt. Ein herzliches Dankeschön an diese beiden Männer!